Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA)
Die Betriebswirtschaftliche Auswertung (kurz BWA genannt) ist für die Erfolgskontrolle des Betriebes sehr wichtig. Da diese idR. monatlich erstellt wird, erhält man hier sehr schnell Informationen über die wirtschaftliche Situation des Betriebes. Gerade für Handwerksbetriebe und kleinere Unternehmen sind BWA´ s sehr wichtig.
Was ist eine BWA und was beinhaltet sie, das erfahren Sie nachfolgend.
Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA)
Aufbau des Artikels:
- Was ist eine BWA
- Arten von BWA
- Bestandteile der BWA
- Wichtigste Werte der BWA
Was ist eine BWA
Wie der Name "Betriebliche Auswertung" schon beinhaltet, dient die BWA dazu, einen kurzen aussagefähigen Überblick über die betriebswirtschaftlichen Faktoren zu geben. Diese betriebswirtschaftlichen Faktoren:
- wirtschaftlicher Erfolg - Differenz aus Umsatzerlösen und Kosten
- Liquiditätsdarstellung
- Kapitalstruktur
Die BWA beruht auf den Werten der Buchhaltung. Auch wenn die BWA vom Inhalt einer Bilanz gleicht, hat sie jedoch einen höheren Aussagewert. Die Bilanz wird jährlich erstellt, die BWA dagegen monatlich. Somit ist sie immer aktuell. Sie verschafft somit der Geschäftsführung, Banken und sonstigen Kreditgebern eine zeitnahe Übersicht über die Unternehmenssituation.
Im Gegensatz zur Bilanz gibt es für die BWA keine gesetzlichen Richtlinien. Dennoch haben sich bestimmte Faktoren manifestiert, da die Buchhaltung meistens von Steuerberatern durchgeführt wird. Diese verwenden übewiegend gleiche Buchführungssysteme, wie beispielsweise DATEV.
Arten von BWA
Aus Sicht des Betrachters gibt es verschiedenen Interessen. Die Controllingabteilung möchte wissen, ob die Ist-Daten den Plan-Daten entsprechen, bzw. wenn Abweichungen vorliegen welche Ursachen dahinter stecken. Die Banken als Kreditgeber haben andere Interessen, sie möchten wissen wie sich die Finanzsituation und Erfolgssituation des Unternehmens entwickelt hat.
Um diesen Interessengruppen gerecht zu werden, können entsprechende BWA`s erstellt werden. Allerdings beruhen diese alle auf den gleichen Buchhaltungswerten.
Auch im Hinblick auf verschiedene Branchen gibt es verschiedene BWA´s. Bei Handwerkern, Handelsunternehmen oder Dienstleistungsunternehmen sind die Betriebswirtschaftlichen Auswertungen anders aufgebaut.
Desweiteren gibt es die Gesamtkostenverfahren-BWA und die Umsatzkostenverfahren-BWA.
Die meisten BWA basieren jedoch auf der DATEV-Standard-BWA (BWA01)
Bestandteile der BWA
Gleichgültig, welche Art von BWA erstellt wird, die wichtigen Bestandteile sollten alle beinhalten. Hierzu zählen:
- kurzfristige Erfolgsrechnung
- Liquidität des Unternehmens
- Bewegungsbilanz
Darüber hinaus enthalten gute BWA`s vergleichende Werte. Hierzu zählen:
- Vorjahresrechnung
- Branchenvergleich
- Soll- /Ist-Vergleich
- Jahresübersicht
Durch diese Vergleichswerte gewinnt die BWA eine höhere Qualität. Je umfassender die Vergleiche, desto aussagefähiger ist sie.
Aussagewert der BWA
Wichtig für den Leser ist, dass er die BWA versteht und richtig liest. Hierzu muss man die wichtigsten Werte der BWA kennen. Hierzu zählen:
- Gesamtleistung: Die Gesamtleistung besteht aus den Umsatzerlösen und den Bestandsveränderungen
- Rohertrag: Der Rohertrag ist die Differenz aus der Gesamtleistung und den Materialkosten und bezogenen Fremdleistungen
- Sonstige betriebliche Erlöse: Dieser Punkt berückstig, dass gewisse Teile des Betriebsvermögens sowie Leistungen und Gegenstände auch privat genutzt werden. Der Anteil der privaten Nutzung wird den "sonstigen betreiblichen Erlösen" zugerechnet.
- Betrieblicher Rohertrag: Er besteht aus dem Rohertrag sowie allen anderen betrieblichen Erlösen
- Kostenarten: Hier werden alle Kostenarten, wie Personalkosten, Mietkosten, Werbekosten etc., dargestellt. Die Kosten verschaffen einen guten Überblick auf die Erfolgsbeurteilung. Die Vergleichswerte der Kostenarten lassen eine gute Unternehmensanalyse zu.
- Betriebsergebnis: Das Betriebsergebnis ist die Differenz zwischen dem Rohertrag und den Gesamtkosten. Es ist eine der wichtigsten Kennzahlen der BWA.
- Neutraler Aufwand: Hierzu zählen Aufwendungen, die nicht unmittelbar mit dem Geschäftsbetreib zu tun haben,die aber dennoch zum Unternehmenserfolg beitragen, Beispiele hierfür sind Zinsen und Steuerzahlungen.
- Neutraler Ertrag: Analog zum neutralen Aufwand, gibt es Erträge, die nicht unmittelbar aus dem Geschäftsbetrieb resultieren. Beispiele hierfür sind Zinserträge, Steuererstattungen.
- Ergebnis vor Steuern: Hierbei werden vom Betriebsergebnis die neutralen Aufwendungen und neutralen Erträge abgezogen.
- Vorläufige Ergebnis: Hier werden vom vorläufigen Ergebnis die Steuern abgezogen.
Daneben gibt es noch weitere Kennzahlen, die jedoch nicht so wichtig sind.
Einen hohen Stellenwert zu den einzelnen Kennzahlen haben die Vergleichswerte. Sie zeigen wie sich das Unternehmen im Zeitvergleich und im Branchenvergleich bewegt hat.
Wichtig für die Aussagekraft der BWA ist, dass die Buchhaltung stets auf dem aktuellen Stand ist. Sie bildet die Grundlage für die BWA.