Controlling als Steuerungselelemt
Controlling
Was versteht man unter Controlling
Der Begriff "Controlling" ist sehr vielfältig und wird für viele Bereiche benutzt. Ziel dieses Artikels ist es einen geeigneten Ansatz für kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) zu erläutern, ohne zu theoretisch zu werden.
Der englische Begriff "to controle" steht für "kontrollieren oder steuern".
Damit ein Unternehmen erfolgreich am Markt agiert, bedarf es einer guten Planung und einer Überprüfung dieser Plandaten. Diese beiden Aufgaben werden hier in dem Begriff "Controlling" dargestellt.
Gerade bei kleineren und mittleren Unternehmen wird diese Aufgabe von der Geschäftsführung übernommen.
Ab einer bestimmten Unternehmensgröße sollte jedoch eine eigene Controllingstelle eingerichtet werden. Diese übernimmt diese Aufgaben und dient der Geschäftsführung als Zulieferer der relevanten Daten.
Graphik Controlling
Planung
Die Planung ist vielfältig, es bedarf der Planung welche Produkte oder Dienstleistungen angeboten werden; zu welchen Preisen dies erfolgt; welcher Umsatz angestrebt wird; wieviel Personal benötigt wird etc..
Diese Einzelplandaten gilt es in ein Gesamtkonzept zu integrieren, das dann die Grundlage für die Geschäftspolitik darstellt.
Die Plandaten beziehen sich in der Regel auf ein Jahr und werden dann wieder neu ermittelt. Es ist jedoch sinnvoll, in regelmäßigen Abständen eine Überprüfung der angestrebten Daten vorzunehmen, und die Plandaten an die Realität anzupassen.
Kontrolle
Kontrolle wird oftmals negativ empfunden; darum geht es beim Controlling aber nicht. Die Kontrolle bezieht sich hier ausschließlich auf die Überprüfung , ob die Plandaten erreicht wurden, oder ob Abweichungen vorhanden sind. Diese Abweichungen können größer oder kleiner als die Plandaten sein.
Unternehmenssteuerung
Controlling dient nicht dem Selbstzweck. Es hat die primäre Aufgabe Daten zur Unternehmenssteuerung zu liefern. Die Entscheidungen der Geschäftsführung basieren auf den Controllingdaten.
Controlling-Anwendungsbereiche
Umsatzanalyse
Hier ergab sich aus dem Controlling der geplante Umsatz wahrscheinlich nicht erreicht werden kann. Da mit einem konstanten weiteren Geschäftsverlauf zu rechnen ist. Der erwartete Umsatz beträgt demnach nur 2 Mio. Euro.
Wie können diese Daten in die Unternehmenssteuerung einfließen?
Analyse warum der Umsatz niedriger ist:
Ursprüngliche Umsatzplanung war zu optimistisch. Generell gilt, dass bei einer Umsatzprognose vorsichtig kalkuliert werden sollte.
Fehleinschätzungen können bei der Beurteilung des Konsumentenverhaltens eingetreten sein. Umfragewerte ergaben zwar, dass mit einer Zunahme bei Möbelkäufen gerechnet wurde, tatsächlich jedoch wurde weniger gekauft als prognostiziert.
Der Grund für den niedrigeren Umsatz kann darin liegen, dass der Fachhandel vorsichtiger geworden ist und weniger auf Lager kauft.
Neben diesen externen Ursachen gibt es auch interne Faktoren. In der Anlaufphase wurden zu hohe Rabatte gewährt, dies führte zu Umsatzschmälerungen.
Maßnahmen der Unternehmensführung
Anpassung der Produktion
Um eine Produktion auf Lager zu vermeiden, sollte die Gesamtproduktion reduziert werden. Eine Reduzierung der Produktion führt zu einem geringeren Einkauf der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe. Somit können unnötige Kosten vermieden werden.
Gerade bei neuen Produkten sollten keine langfristigen Abnahmemengen vereinbart werden. Erst nach einer gewissen Zeitverzögerungen lassen sich zuverlässige Abnahmemengen bestimmen.
Verstärkte Werbemaßnahmen
Um das Umsatzziel dennoch zu erreichen können die Marketingmaßnahmen verstärkt werden. Hier muss allerdings Kosten und Ertrag sorgfältig abgewogen werden.
Personalanpassung
Hier sollten Unternehmen generell sehr vorsichtig sein. Eine Anpassung wegen kurzfristiger Umsatzrückgänge ist nicht ratsam, dies erzeugt nur Unruhe innerhalb der Belegschaft. Eine Personalaufstockung aufgrund neuer Produkte sollte ebenfalls sehr sorgfältig geplant werden. Es ist leichter Personal bei stärkerem Umsatz einzustellen als Personal wegen umsatzrückgängen freizustellen.
Die Aufgabe der Geschäftsführung ist es eine sorgfältige Gegensteuerung zu betreiben um das Unternehmen weiterhin rentabel zu gestalten. Hierbei können einzelne maßnahmen ergriffen werden oder eine Kombination von mehreren Maßnahmen. Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen muss durch das Controlling begleitend ermittelt werden.
Controlling ist demnach ein stetiger Prozess.
Rentabilitätsanalyse
Bei der Rentabilitätsanalyse hat das Controlling die Aufgabe, den Ertrag zu beurteilen.
Bei einer gleichbleibenden Nachfrage beträgt der Nettogewinn für das Jahr 100.000 Euro statt der geplanten 200.000 Euro.
Aufgabe des Controlling ist es hier die Ursachen für diesen niedrigeren Nettogewinn zu ermitteln, und der Geschäftsführung geeignete Maßnahmen vorzuschlagen.
Umsatzanalyse
Der prognostizierte Umsatz wird erreicht. Der Umsatz resultiert aus Menge multipliziert mit dem Preis.
Es kann die Situation vorliegen, dass mehr Schränke hergestellt und verkauft wurden als ursprünglich geplant. Bei gleichem Umsatz bedeutet dies, dass die Verkaufspreise niedriger waren als ursprünglich geplant.
Hierdurch erhöhen sich die Kosten, dies führt zu niedrigerem Nettogewinn.
Kostenanalyse
Bei der Kostenanalyse dient die Kostenrechnung als Grundlage für das Controlling. Um die genauen Kosten für die Schränke zu analysieren ist die Kostenträgerrechnung zu beurteilen.
Hier können Abweichungen gegenüber den angenommenen Kosten eingetreten sein.
Maßnahmen der Unternehmenssteuerung
Die angenommene Preispolitik muss hinterfragt werden. Waren die Verkaufspreise zu hoch angesetzt, dann müssen sie reduziert werden. Es nützt nichts unrealistische Preise bei der Planrechnung zu verwenden. Dies hat zur Folge, dass der Nettogewinn ebenfalls reduziert werden muss.
Eine Alternative könnte darin bestehen die Preise beizubehalten und die Menge zu reduzieren. Dies ist jedoch nur möglich wenn ein Verkäufermarkt vorliegt. Bei einem Käufermarkt entscheiden die Konsumenten welchen Preis sie bereit sind zu bezahlen.
Ergeben sich aus der Kostenrechnung, dass Einsparungen möglich sind, sollten diese umgesetzt werden. Ist dies niocht der Fall, war der erwartete Nettogewinn zu hoch angesetzt. Es muss eine Korrektur nach unten erfolgen.
Fazit
Controlling ist ein wirksames Instrument bei der Steuerung des Unternehmens. Korrigierende Maßnahmen können zwar nur nach einiger Zeit eingeleitet werden, dennoch trägt Controlling zum Erfolg des Unternehmens wesentlich bei.
Controlling kann aber auch am Anfang der Planung eingesetzt werden. Jeder Planungsprozess beruht auf Datenannahmen. Hier muss eine sorgfältige Bewertung erfolgen. Marktpreise sind einzuschätzen, Betriebskosten sind zu ermitteln, Konjunkturdaten sind zu berücksichtigen; das Einsatzfeld bei dieser Datenanalyse ist vielfältig. Ein erfolgreiches Controlling liefert Daten für die richtige Einschätzung zu Beginn der Planung
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