Cash-Flow

Cash Flow

 

 

Der Cash Flow – Definition und Berechnungsmethoden - BWL24.net

Inhalt des Artikels:

  • Definition des Cash-Flows
  • Berechnung Cash-Flow
  • Bedeutung Cash-Flow

Definition Cash-Flow (CF)

Nachfolgend wird oftmals auch die Abkürzung „CF“ verwendet.

 

„Der Cash-Flow (CF)  ist der Überschuss der regelmäßigen betrieblichen Einnahmen über die regelmäßigen laufenden betrieblichen Ausgaben.

 

     Einnahmen aus Betriebstätigkeit

 ./. Ausgaben aus Betriebstätigkeit

 =  Cash-Flow

 

Diese einfache Berechnung zeigt, in welchem Maße dem Unternehmen Geldmittel aus betrieblicher Tätigkeit zufließen.

 

Berechnung des Cash-Flows

 

Die obige Berechnung zeigt nur das Prinzip der Cash-Flow-Berechnung. In der Betriebswirtschaft hat sich diese Berechnung verfeinert. Ziel dabei ist es eine höhere Aussagekraft zu erzielen.

 

Dabei haben sich zwei Berechnungsarten heraus kristallisiert.

Diese sind:

-          Indirekte CF-Ermittlung

-          Direkte CF-Ermittlung

 

Indirekte CF-Ermittlung

Um den (Brutto-) Cash-Flow auf indirektem Wege zu ermitteln, werden die Positionen, die nicht zahlungswirksam sind, aus dem Jahresüberschuss herausgerechnet.

 

Das Grundschema für die indirekte und häufiger angewendete Berechnung des CF sieht wie folgt aus:

   Jahresüberschuss (aus der GuV-Rechnung)

   -  nicht zahlungswirksame Erträge

   + nicht zahlungswirksame Aufwendungen

   = Cash-Flow i.e.S.

 

Der CF enthält nun alle zahlungsrelevanten Einnahmen und Ausgaben.

  

Zu den nicht zahlungswirksamen Aufwendungen zählen u.a.:

  •  Einstellungen in die Rücklagen
  • Erhöhung des Gewinnvortrages
  • Abschreibungen
  • Erhöhung der Sonderposten mit Rücklageanteil
  • Erhöhung der Rückstellungen
  • Bestandminderung an fertigen- und unfertigen Erzeugnissen
  • Periodenfremde und außerordentliche Aufwendungen

 Zu den nicht zahlungswirksamen Erträgen zählen u.a.:

  •  Entnahme aus Rücklagen
  • Minderung des Gewinnvortrages
  • Zuschreibungen
  • Auflösung von Wertberichtigungen
  • Minderung der Sonderposten mit Rücklageanteil
  • Auflösung von Rückstellungen
  • Bestandserhöhungen an fertigen- und unfertigen Erzeugnissen
  • Aktivierte Eigenleistungen
  • Periodenfremde und außerordentliche Erträge

 

Direkte CF-Ermittlung

Die direkte Ermittlung des (Brutto-) Cash-Flows ergibt sich aus der Differenz aller zahlungswirksamen Erträge und den zahlungswirksamen Aufwendungen. Hier wird nicht von dem Jahresüberschuss ausgegangen, sondern alle zahlungsrelevanten Positionen direkt berücksichtigt.

 

  + zahlungswirksame Erträge

   - zahlungswirksame Aufwendungen

   = Cash-Flow i.e.S.

 

Zu den zahlungswirksamen Erträgen zählen u.a.:

  •  Einzahlungen aus Umsätzen / Forderungen (Cash Flow i.e.S.)
  • Sonstige Einzahlungen (Cash Flow i.e.S.)
  • Desinvestitionen (CF Investitionstätigkeit)
  • Eigenkapitaleinlage (CF Finanzierungstätigkeit)
  • Kreditaufnahme (CF Finanzierungstätigkeit)

 Zu den zahlungswirksamen Aufwendungen zählen u.a.:

  •     Auszahlungen für Personal und Verbindlichkeiten (Cash Flow i.e.S.)
  • Auszahlungen für Material und Waren und Verbindlichkeiten (Cash Flow i.e.S.)
  • Sonstige Auszahlungen (Cash Flow i.e.S.)
  • Investitionen (CF Investitionstätigkeit)
  • Eigenkapitalentnahme (CF Finanzierungstätigkeit)
  • Kredittilgung (CF Finanzierungstätigkeit)

Die direkte Methode wird von den Unternehmen nicht sehr häufig verwendet, ist allerdings eine genauere Aufstellung der Zahlungsströme. Hierbei wird im engeren Sinne der Einzahlungsüberschuss errechnet.

Diese Berechnung ist deshalb zeitaufwendig, da alle Vorgänge, die Zahlungen oder Einnahmen bewirken, aufgelistet werden müssen. Das ist zu aufwendig.

 

Bedeutung des CF für die Unternehmensanalyse und -bewertung

 

Cash-Flow als Finanzierungsmaßstab

Ein hoher CF zeigt, dass das Unternehmen ein hoher Rückfluss an Zahlungsmittel hat. Unternehmen, die lange Zahlungsfristen setzen, haben einen geringeren CF.

Ein hoher CF zeigt Banken und Kreditgebern, dass die Rückzahlungswahrscheinlichkeit hoch ist. Dies wirkt sich sehr positiv auf die Kreditzinsen aus.

 

Cash-Flow als Innenfinanzierung

Unternehmen, die einen hohen CF haben, können Investitionen leichter aus eigenen Finanzmitteln finanzieren. Somit können sie Kreditaufnahmen vermeiden.

 

Cash-Flow als Indikator für „Return on Investment“

Bilanzanalysten erkennen bei einem hohen CF, dass der Return on Investment hervorragend ist. Die Investitionen amortisieren sich sehr schnell. Das ist positiv für die Unternehmensbewertung.

 

Einfluss auf Rating

Ein hoher Cash-Flow ist ein hervorragender Indikator für die Ratingermittlung.